
Ein Fahrzeug gilt ab einem Alter von 30 Jahren als Oldtimer. Das „H“ (für „historisch“) auf der rechten Seite des Kennzeichens bestätigt diesen Status. Nur Autos, die in einem ausgezeichneten Zustand sind oder professionell restauriert wurden, erhalten das H-Kennzeichen.
1. Zu berücksichtigende Faktoren bei einem Oldtimer-Gutachten
Der erste Schritt bei der Erstellung eines Oldtimer-Gutachtens besteht darin, einen Gutachter zu finden, der Erfahrung mit der Bewertung von Oldtimern hat. Es ist wichtig, dass du dich an jemanden wendest, der den Markt für diese Art von Fahrzeugen kennt und dir eine genaue Schätzung des Wertes deines Autos geben kann.
Es gibt einige Faktoren, die bei der Schätzung eines Klassikers berücksichtigt werden:
● Alter: Je älter das Auto ist, desto wertvoller ist es.
● Marke und Modell: Bestimmte Marken und Modelle sind begehrter als andere.
● Zustand: Ein Auto, das gut gewartet wurde und in einem guten Zustand ist, ist mehr wert als eines, das nicht so gut gepflegt wurde.
2. Diese Kosten kommen auf dich zu
Der Preis der Dienstleistung richtet sich danach, ob es sich um ein Gutachten gemäß § 23 der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO), ein Kurzgutachten, ein Unfallgutachten oder ein Wertgutachten in vollem Umfang handelt. Wie viel das Gutachten kostet, hängt von der Zeit ab, die die Fachkraft für die Erstellung des Gutachtens aufwendet.
Öffentliche Prüfstellen, wie der TÜV, verlangen für ein Gutachten nach der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung in der Regel zwischen 80 und 200 €. Ein kurzes Gutachten kostet etwa 90–150 €, während ein komplettes Wertgutachten in der Regel etwa 300–500 € kostet. Der Preis hängt von verschiedenen Faktoren ab, z. B. von der Seltenheit des Fahrzeugs, der Komplexität seiner Geschichte und davon, ob es restauriert wurde oder nicht.
Im Falle eines Unfalls werden die Kosten für dein Oldtimer-Unfallgutachten von deiner Versicherungsgesellschaft getragen. Du solltest dir jedoch darüber im Klaren sein, dass der von der Versicherung ausgewählte Gutachter möglicherweise nicht die gleiche Expertise hat wie ein Spezialist für Oldtimer-Bewertungen.
Dennoch kannst du auch Geld sparen, wenn du ein H-Kennzeichen besitzt. Die jährliche Kfz-Steuer beträgt nämlich pauschal nur 191,73 €. Dieser Vorteil ist besonders für Fahrzeuge mit großvolumigen Motoren von Vorteil.
3. Überprüft werden folgende Punkte
Um als Oldtimer zugelassen zu werden, müssen sich alle einzelnen Fahrzeugteile entweder im Originalzustand befinden oder zulässigerweise um- oder nachgerüstet worden sein. Zu den Voraussetzungen zählt Folgendes:
● Der Motor muss der Originalmotor oder ein Ersatzmotor desselben Typs sein.
● Die Karosserie, einschließlich aller Anbauteile, muss sich weitgehend im Originalzustand befinden, inklusive fachgerechter Reparaturen.
● Die Innenausstattung und die Polsterung müssen weitgehend dem Originalzustand entsprechen. Restaurationen sind möglich, sofern diese dem originellen Charakter entsprechen.
● Fahrwerk, Aufhängung und Bremsen müssen der Konstruktion entsprechen, dürfen jedoch an moderne Sicherheitsstandards angepasst werden.
● Räder und Reifen müssen originalgetreu sein, können aber durch moderne Ersatzreifen ersetzt werden.
● Das Auto darf keine offensichtlichen Mängel aufweisen.
4. Eine möglichst genaue Oldtimer-Bewertung erhalten
Der beste Weg, um eine genaue Oldtimer-Bewertung zu erhalten, ist, das Fahrzeug von einem Fachmann schätzen zu lassen, der Erfahrung mit dieser Art von Fahrzeugen hat. Er ist in der Lage, alle Faktoren zu berücksichtigen, die den Wert eines Fahrzeugs ausmachen, und dir eine realistische Schätzung des Wertes deines Fahrzeugs zu geben.
Oldtimer-Bewertungen können variieren, deshalb ist es wichtig, einen Kostenvoranschlag von mehreren Gutachtern einzuholen, bevor du eine Entscheidung triffst. So bekommst du eine bessere Vorstellung davon, was dein Auto tatsächlich wert ist und kannst die beste Entscheidung treffen, ob du es verkaufen willst oder nicht.
5. Darf jeder Gutachter ein Oldtimer-Gutachten erstellen?
Bewertungen für einen Oldtimer dürfen Gutachter von amtlich anerkannten Organisationen nach § 23 der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) erstellen. Dazu zählen der TÜV, DEKRA, sowie GTÜ und KÜS.
Neben den technischen Prüfstellen gibt es zudem spezialisierte Gutachter. Sie kennen sich mit den Anforderungen für die Zuteilung des Oldtimerkennzeichens hervorragend aus und können ebenfalls verschiedene Arten von Gutachten erstellen.
Die Dauer des Gutachtens hängt von der Art ab. Kleinere Gutachten nehmen weniger Zeit in Anspruch als große, umfassende Gutachten. Meistens dauert der Prozess ein bis zwei Tage.
6. Wertminderung und Unfallgutachten bei einem Oldtimer
Ein Unfall mit einem Oldtimer ist besonders ärgerlich, denn diese Autos sind nicht leicht zu ersetzen. Deshalb ist es umso wichtiger, dass die Begutachtung des Schadens von einem Spezialisten durchgeführt wird, der genau weiß, was er tut.
In manchen Fällen wurde viel in die Restaurierung von einem Oldtimer investiert, sodass das Fahrzeug einen noch höheren Wert hat als vor dem Unfall. In solchen Fällen ist zusätzlich zum Unfallgutachten ein sogenanntes Wertminderungsgutachten erforderlich.
Dieses muss von einem Sachverständigen erstellt werden, der sich mit dem aktuellen Marktwert von Oldtimern und ihren Einzelteilen auskennt. Nur so kann festgestellt werden, wie hoch der Schaden tatsächlich ist.
7. Fazit
Unterm Strich ist ein Oldtimer-Gutachten ein komplexer und zeitaufwendiger Prozess, ganz egal, ob es sich um ein Wertgutachten, ein Wertminderungsgutachen oder Schadensgutachten handelt.
Die Wahl des Gutachters richtet sich letztens danach, welche Art von Gutachten du benötigst. Der Vergleich lohnt sich oft, denn bei MyGutachter rechnen wir beispielsweise direkt mit deiner Versicherung ab, so dass keine Kosten auf dich zukommen und du weniger Zeit mit Papierkram verschwenden musst.