
Wenn du nach einem
Gebrauchtwagen suchst, solltest du dich über die verschiedenen Arten von
Verkäufern im Klaren sein. Es gibt Privatverkäufer und Händler. Jeder hat seine
eigenen Vor- und Nachteile.
In diesem
Blogbeitrag werden wir die Vor- und Nachteile des Kaufs eines Gebrauchtwagens
von jedem Verkäufertyp erörtern. Außerdem geben wir dir einige Tipps, worauf du
beim Kauf eines Gebrauchtwagens achten solltest, unabhängig davon, wer ihn
verkauft.
1. Gebrauchtwagenkauf
beim Händler oder Privat?
Vor- und Nachteile
gibt es bei jedem der Varianten. Ein Gebrauchtwagen vom Händler ist in der
Regel etwas teuer. Viele nehmen diese Kosten aber in Kauf, da ein Händler per
Gesetz zur Gewährleistung verpflichtet ist.
Also: ein Händler
muss dir garantieren, dass das Auto nach dem Kauf auf jeden Fall noch zwei
Jahre einwandfrei funktioniert. Bei Mängeln in dieser Zeit kannst du im
schlimmsten Fall vom Kauf zurücktreten.
Bei manchen Händlern
hast du die Möglichkeit, zusätzlich zur Gewährleistung noch eine
Gebrauchtwagengarantie abzuschließen. Damit versichert der Händler, dass er
sich um die Reparatur von Defekten kümmert. Oft sind in dieser Garantie etliche
Fahrzeugbauteile ausgeschlossen, somit muss er viele Mängel nicht beseitigen.
Es ist wichtig, dir die Garantiebedingungen genau anzuschauen.
Der größte Vorteil des privaten Kaufs eines Gebrauchtwagens ist, dass du häufig Geld sparen kannst – oder dir sogar Ausstattungen leisten kannst, die mit einem Gebrauchtwagen vom Händler unerreichbar gewesen wären. Der Nachteil ist, dass Privatpersonen nicht verpflichtet sind, sich an die zweijährige Garantie zu halten. Sie haben die Wahl, sie auf ein Jahr zu verkürzen oder sie ganz wegzulassen. Wenn etwas schiefgeht, nachdem du das Fahrzeug erhalten hast, musst du die Reparaturen selbst bezahlen.
2. Zeit genug
für die Besichtigung einplanen
Es ist leicht, sich
von einem guten Angebot für einen Gebrauchtwagenkauf verführen zu lassen. Egal,
wie verlockend das Angebot des Verkäufers auch erscheinen mag, triff beim Kauf
eines Gebrauchtwagens keine übereilten Entscheidungen.
Die folgenden Tipps
helfen dir dabei, beim Kauf eines Gebrauchtwagens eine wohlüberlegte
Entscheidung zu treffen:
● Kleinere Lackschäden fallen dir meist nur bei guten
Lichtverhältnissen und trockenem Wetter auf
● Nimm dir die Bedenkzeit, die du für richtig
hältst, bevor du einen Vertrag unterschreibst
● Unterzeichne niemals einen Kaufvertrag online
bevor du den Wagen begutachten konntest
● Lass dich nicht von dem Verkäufer unter Druck setzen, oft wird dir gesagt, dass es weitere Interessenten gibt, aber nimm dir trotzdem deine Bedenkzeit
2. Eine zweite
Meinung ist bei einem Gebrauchtwagenkauf oft hilfreich
Falls du dich selbst
nicht so gut auskennst, nimmst du am besten jemanden mit, der sich mit Autos
auskennt, wenn du dich zur Besichtigung eines Autos triffst.
Diese Person kann dich auf Probleme mit dem Fahrzeug hinweisen, die du vielleicht übersehen hast. Und dem Verkäufer die ein oder andere Frage stellen, die dir vielleicht nicht eingefallen wäre.
3. Das Auto auf
Unfallschäden prüfen
Wenn das Auto einen
Unfall hatte, ist es wichtig, herauszufinden, wie schwer der Schaden war.
Unfallschäden können später alle möglichen Probleme verursachen, also solltest
du dich vor dem Kauf vergewissern, dass du sie kennst.
Hier sind einige
Dinge, auf die du achten solltest und die darauf hinweisen können, dass das
Auto
einen Unfall hatte:
● Eine undichte Karosserie ist etwa verantwortlich
für muffige Gerüche und feuchte Bodenbeläge.
● Bei einem Unfall können sich Türen, Klappen oder
Hauben verziehen, dadurch sind die Abstände zwischen den Bauteilen ungleich.
● Unter dem Wagen sollten keine Ölflecken sichtbar
sein, diese weisen auf Ölverlust in beweglichen Teilen hin, die durch den
Verlust schneller verschleißen.
● Schrauben von Kotflügel, Türen oder Motorhaube
verraten einiges: neue Schrauben sind ein Zeichen für einen Austausch, oft
passiert dies nach einem Unfall.
● Auch das Herstellungsdatum der Scheibe kann nützlich sein, ist es ein anderes als das Datum der Erstzulassung wurde die Scheibe ausgetauscht
4.
Kilometerstand prüfen
Der Verdacht auf
Betrug liegt nahe, wenn der aktuelle Kilometerstand niedriger ist als der, der
zuvor in Serviceheften, HU/AU-Prüfungen oder einfachen Reparaturrechnungen
dokumentiert wurde.
Du kannst auch nach Anzeichen für Betrug suchen, indem du nach Ölwechselaufklebern oder Schildern im Fahrzeuginneren suchst, auf denen der Tachostand zum Zeitpunkt der Wartung vermerkt ist. Wenn der aktuelle Kilometerstand auf dem Tacho des Autos niedriger ist als dieser, hat wahrscheinlich jemand die Messwerte so verändert, dass sie eine falsche genauer gesagt niedrigere Zahl anzeigen.
5. Das Profil
der Reifen kontrollieren
Das Profil der
Reifen sollte gleichmäßig und nicht zu stark abgenutzt sein. Abgenutzte Reifen
stellen ein Sicherheitsrisiko dar und können teuer werden, wenn sie ersetzt
werden müssen.
Wenn das Auto, das du dir ansiehst, abgefahrene oder fast abgefahrene Reifen hat, solltest du den Verkäufer bitten, sie entweder zu ersetzen oder dir einen Preisnachlass auf den Kaufpreis zu gewähren, um die Kosten für neue Reifen auszugleichen.
6. Auch die
Autopapiere musst du dir genau anschauen
Wenn die Papiere
nirgends zu finden oder unvollständig sind, ist das ein rotes Tuch. Das könnte
bedeuten, dass das Auto nicht regelmäßig gewartet oder dass am Kilometerzähler
herumgepfuscht wurde. Wenn du also ein gebrauchtes Fahrzeug kaufst, solltest du
unbedingt einen Blick in das Original-Serviceheft, die Zulassungsbescheinigung
(Teil 1 und 2), die Inspektionsberichte der Hauptuntersuchung und die
Werkstattrechnungen werfen.
Mit diesen
Fahrzeugpapieren und dem Kilometerstand, kannst du feststellen...
● ob die Fahrgestellnummer des Autos korrekt ist.
● wann die nächste Inspektion fällig ist.
● und wie viele Vorbesitzer es gegeben hat.
Wenn ein Fahrzeug zum Beispiel mehrere Besitzer hatte, kann das ein Hinweis sein, dass es oft repariert werden muss oder andere Probleme hat.
7. Wichtig ist
auch eine Probefahrt
Nur so bekommst du
ein Gefühl für das Auto. Achte darauf, wie sich der Wagen auf der Straße
anfühlt und ob es irgendwelche seltsamen Geräusche oder Vibrationen gibt. Wenn
sich etwas nicht richtig anfühlt, zögere nicht, den Verkäufer danach zu fragen.
Wenn du eine Probefahrt machst, solltest du alle Funktionen des Autos ausprobieren, um sicherzustellen, dass sie richtig funktionieren. Dazu gehören Lichter, Scheibenwischer, Heizung, Klimaanlage, Radio und alles andere, was dir wichtig ist.
8. Bei
Unsicherheit einen Expertenrat einholen
Wenn du dir über
etwas nicht sicher bist, ist es immer am besten, professionellen Rat
einzuholen. Bist du dir beispielsweise über den Zustand des Autos unsicher,
kannst du es für eine gründliche Inspektion zu einem Mechaniker oder Gutachter
bringen.
Das kann ein paar hundert Euro kosten, aber es könnte dich vor einem Fehlkauf bewahren.